Quid Chaos

Huelgas Ensemble

© Klaus Engelmayer

  • Im Rahmen von: Ruhrtriennale

"Warum, o Chaos, versuchst Du, die Welt in Unordnung zu bringen?" fragt die Liebe in Leonhard Lechners hellsichtigem Hochzeitslied Quid, Chaos für 24 Stimmen. Wo immer das Huelgas Ensemble unter Paul Van Nevel auftritt, scheinen den Klangräumen keine Grenzen gesetzt, wird das Chaos in geordnete Bahnen geleitet.

Das Vokalensemble – nach 2021 erneut bei der Ruhrtriennale zu Gast – öffnet dem Publikum nahezu überirdische Klangsphären. In fließenden, scheinbar nie enden wollenden harmonischen Entwicklungen zeigt sich die Kunst der Polyphonie in all ihren Facetten: von Josquin Desprez’ Qui habitat, einem Gipfelwerk kanonischer Kompositionskunst, in dem die 24 Stimmen einen magisch-schwebenden Raumklang erschaffen, über ein Perpetuum mobile von Pieter Maessins und die Klangpracht von Robertus Wylkynson bis hin zum meisterhaften Kontrapunkt Claudio Monteverdis. Den Kern dieser Reise durch die Vielstimmigkeit der Renaissance bildet Antoine Brumels spektakuläre Messe Et ecce terræ motus. Und schließlich wird auch die Liebe in Leonhard Lechners Quid, Chaosüberzeugt, trotz aller Miseren, die die Welt erdulden muss, in ihr zu verweilen, da es für die Liebe doch immer einen Platz geben müsse.

Paul Van Nevel ist der künstlerische Leiter des Huelgas Ensembles, das er 1971 als Erweiterung seiner Tätigkeit an der Schola Cantorum Basiliensis gründete. Er gilt als Pionier und Aushängeschild für die europäische Polyphonie vom 12. bis zum 16. Jahrhundert und begibt sich stetig auf die Suche nach unbekannten Werken und vergessenen Schätzen der flämischen Polyphonie.

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