Verlangen
Kris Van Steenberge
Das 19. Jahrhundert neigt sich dem Ende zu. In dem kleinen belgischen Dorf Woesten, unweit von Ypern, erwarten das junge Ehepaar Duponselles Zwillinge. Doch die Ehe steht unter keinem guten Stern. Beim erstgeborenen Valentijn geht alles gut, aber das zweite Kind kommt mit einem deformierten Gesicht zur Welt und geht fortan als Namenlos durchs Leben. Als die Brüder heranwachsen, ist Valentijn bei allen beliebt, während die Dorfbewohner und sogar sein eigener Vater nichts mit Namenlos zu schaffen haben wollen. Dann bricht der Erste Weltkrieg aus, und das kleine Woesten liegt mitten im großen Weltgeschehen. Als auch noch Elisabeth ermordet aufgefunden wird, ist für niemanden mehr die Zukunft wie zuvor. Vor der historischen Kulisse des ländlichen Flanderns entfaltet Kris Van Steenberge mit zeitloser Aktualität das psychologisch eindringliche Porträt einer Familie, eines Ortes und einer vergangenen Epoche.
Kris Van Steenberge arbeitet als Dramatiker, Regisseur und Lehrer. Die Geschichten seines Großvaters über den Großen Krieg waren der Ausgangspunkt für seinen ersten Roman. 2014 wurde Verlangen mehrfach als das beste flämische Debüt ausgezeichnet. Der Roman wird derzeit verfilmt.
Originaltitel: Woesten
Übersetzung von Waltraud Hüsmert
440 Seiten
ISBN 978-3-608-98034-9
Klett-Cotta