In Flandern gibt es seit 1999 einen Regierungsarchitekten. Der Regierungsarchitekt berät die öffentlichen Auftraggeber mit dem Ziel, die Qualität der Architektur und der gebauten Umwelt zu fördern. Eine der Methoden, die zu diesem Zweck eingesetzt werden, ist der "Open Call". In den Aufsätzen dieses Buches erörtern acht Autoren aus unterschiedlichen Blickwinkeln, warum dieser einflussreiche "Wettbewerb" kein richtiger Architekturwettbewerb ist und gleichzeitig viel mehr ist.

Hat die Architekturkritik in den 1990er Jahren dazu beigetragen, den Weg für das Amt des Regierungsarchitekten und den "Open Call" zu ebnen? Liegt der Schlüssel zur Qualität in intelligenten Verfahren? Was ist ein 'starker' öffentlicher Auftraggeber in einem demokratischen System? Was macht der flämische Regierungsarchitekt und was hat der "Open Call" in den letzten zwanzig Jahren erreicht? Was bedeuten die einzelnen Projekte in ihrem breiteren räumlichen Kontext? Können Architekten mit singulären Entwürfen ein kollektives Bedürfnis befriedigen? Inwieweit steht der Open Call im Einklang mit der Ausweitung der Architekturpraxis und der sich entwickelnden Wettbewerbskultur? Dieses Buch blickt auf zwei Jahrzehnte öffentlicher Aufträge zurück und stellt aktuelle Überlegungen zu diesen Fragen vor.

Mit Beiträgen von Sofie De Caigny, Alice Haddad, Maarten Liefooghe, Carlo Menon, Véronique Patteeuw, Maarten Van Den Driessche, Beatriz Van Houtte Alonso und Erik Wieërs.

Zeitgleich erschien beim Berlin jovis Verlag Celebrating Public Architecture. Buildings from the Open Call in Flanders 2000–21

Das Buch ist in englischer und niederländischer Sprache erhältlich.
Broschur, 140 Seiten
ISBN 9789492567239
Vlaams architectuurinstituut