Gunzenhausen - Das Leben des J.D. Salinger, von ihm selbst erzählt.
Piet de Moor
J.D. Salinger ist einer der großen Unbekannten der Literatur, über sein Leben hat er selbst nicht viel preisgegeben und absichtlich falsche Fährten gelegt. Piet de Moor nähert sich ihm in seinem Roman, indem er ihn selbst zu Wort kommen und von seinem Leben erzählen lässt. An der Grenze zwischen Fiktion und faktischer Biographie treibt Piet de Moor ein virtuoses Spiel.
Im Zentrum dieses Lebensberichts steht vor allem Salingers Zeit während des Zweiten Weltkriegs und kurz danach. Neben dem Nachdenken über sein bisheriges Leben und über seine Liebschaften, schafft dieser fiktive Salinger auch von seinem Leben in der Kleinstadt ein lebhaftes Bild einer deutschen Kleinstadt in dieser Zeit. Sein eigenes Manuskript, das später der „Fänger im Roggen" werden sollte, hat Salinger auch im Gepäck, ebenso wie seine Schreibmaschine. Angetrieben vom Wunsch, zu überleben, versucht er, seinen Roman zu vollenden.
Ein Roman voller Energie, mit viel Witz geschrieben – der aber auch zeigt, wie die Grausamkeiten, die Menschen sich gegenseitig antun können, noch Jahrzehnte später widerhallen.
Piet de Moor (*1950) ist Autor und Journalist. In den 70er-Jahren lebte er zwei Jahre in West-Berlin. 2016 veröffentlichte er das Sachbuch „Berlin. Leben in einer gespaltenen Stadt" und 2024 den Essay „Mit Kafka in Berlin". Seit 2010 lebt er wieder in Berlin. „Gunzenhausen" ist sein erster auf Deutsch erscheinender Roman.
Originaltitel: Gunzenhausen. Het parallelle leven J.D. van Salinger door hemzelf verteld
Aus dem Niederländischen von Ulrich Faure
Gebunden, ca. 368 S.
Wallstein Verlag
ISBN 978-3-8353-5818-8