Flandern und Nordrhein-Westfalen arbeiten zukünftig im Bildungsbereich zusammen
Am Dienstag besuchten die beiden Bildungsministerinnen Hilde Crevits aus Flandern und Yvonne Gebauer aus Nordrhein-Westfalen anlässlich der ersten flämischen Woche in Nordrhein-Westfalen das Berufskolleg Herzogenrath, eine kaufmännische Schule, an der neben der dualen Berufsausbildung auch vollzeitschulische Bildungsgänge angeboten werden. Im Rahmen der Internationalisierung wird am Berufskolleg Herzogenrath zudem Niederländisch in verschiedenen Bildungsgängen erteilt.
Während des Besuchs vereinbarten die Ministerinnen, dass die Regionen intensiver zusammenarbeiten, um ihren jeweiligen Fremdsprachenunterricht zu stärken. So soll Unterrichtsmaterial auf Deutsch und Niederländisch ausgetauscht werden und durch bestehende Austauschprogramme, wie Erasmus+ oder die flämische Initiative „Nachbarklassen“, die Zusammenarbeit zwischen Schulen weiter angeregt werden. Auch eine engere Zusammenarbeit im Bereich des Austausches von Lehrkräften wird geprüft.
„Fremdsprachenkenntnisse und hier vor allem Kenntnisse in der Sprache des Nachbarlandes sind für eine enge Zusammenarbeit unserer Regionen unersetzlich“, so Ministerin Gebauer. Sie ist sich mit ihrer flämischen Amtskollegin einig, dass beide Länder von einer noch engeren Zusammenarbeit auch im Bereich der Fremdsprachen profitieren werden. So nutzen bereits jetzt Schülerinnen und Schüler in Flandern und in NRW Lernmaterial in deutscher und niederländischer Sprache, das beispielsweise mit Hilfe der Taalunie entwickelt wurde. Dies gilt es auch mit Hilfe digitaler Medien weiter auszubauen.
Auch bezüglich der dualen Ausbildung werden bereits Erfahrungen und bewährte Methoden ausgetauscht, was auch in Zukunft fortgesetzt wird. Bei der Einführung der dualen Berufsausbildung wird Flandern auf Know-how aus Nordrhein-Westfalen zurückgreifen können. Außerdem wird untersucht, ob der grenzüberschreitende Austausch zwischen Schulen, Unternehmen und beteiligten Partnern, die sich mit der dualen Berufsausbildung befassen, einen Mehrwert darstellen kann. „Wir können hier in NRW zu Recht stolz sein auf unsere duale Berufsausbildung. Junge Menschen erhalten so nicht nur einen beruflichen Abschluss, sondern auch einen schulischen. Das bietet hervorragende berufliche Entwicklungsperspektiven und Karrierechancen. Wenn wir unser Nachbarland mit unserem Wissen unterstützen können, machen wir das gern“, so Ministerin Gebauer.
Die flämische Ministerin für Bildung Hilde Crevits: „Gute Sprachkenntnisse sind Pluspunkte für jeden Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt oder im Studium. Mit diesen Vereinbarungen mit Nordrhein-Westfalen teilen wir qualitatives Unterrichtsmaterial, regen wir Schulen zur Zusammenarbeit an und fördern die Kenntnisse der Sprache und Kultur des Anderen.“