"Don’t Shoot" (Niet schieten) (B/NL 2018), der neueste Film des flämischen Regisseurs Stijn Coninx, gewann beim 30. Internationalen Filmfest Emden-Norderney den Hauptpreis, den SCORE Bernhard Wicki Preis. Er teilt ihn mit Martin Buskers Tragikomödie "Zoros Solo" (D 2019).

Stijn Coninx wurde 1957 in Flandern geboren und studierte an der Filmschule in Brüssel. Anschließend arbeitete er zunächst als Regieassistent u.a. für Paul Collet, Jaco Van Dormael und Dominique Deruddere. 1987 gab er mit „Hector“ sein Regiedebüt. Die Komödie war ein großer Erfolg in Belgien und den Niederlanden. "Daens“ (1992) wurde der bis dahin erfolgreichste belgische Film überhaupt. 1993 wurde er für den Oscar nominiert. Mit "Die Stunde des Lichts“ (1998) erlangte er mit einem weiteren außergewöhnlichen Film starke internationale Beachtung. Beim 25. Internationalen Filmfest Emden-Norderney in 2014 gewann der Regisseur den SCORE Bernhard-Wicki-Preis bereits mit seinem Drama "Marina“. Für "Niet schieten" arbeitete er erstmals wieder mit Jan Decleir zusammen, 25 Jahre nach seinem Oscar-nominierten Film "Daens“. Der Hauptdarsteller nahm den Preis, in Abwesenheit des Regisseurs, bei der festlichen Preisverleihung am 16. Juni 2019 persönlich entgegen.

Synopsis
Am 9. November 1985 tötet eine Bande bei einem Überfall in einem Supermarkt in Aalst, Belgien, brutal acht Unschuldige – darunter Gilbert, Thérèse und Rebecca Van de Steen. Der 9-jährige David Van de Steen überlebt schwer verletzt. Seine Eltern und seine Schwester gehörten zu den letzten Opfern der berüchtigten und bis heute nicht identifizierten „Brabant-Mörder“, die auf ihren Raubzügen zwischen 1982 und 1985 insgesamt 28 Menschen ermordeten. Es ist der größte Skandal in der Geschichte der belgischen Justiz. Der Film erzählt Davids Schicksal und den aufopferungsvollen Kampf seiner Großeltern, dem Kind durch eine Überwindung der traumatischen Erlebnisse eine neue Perspektive auf das Leben und damit eine Zukunft zu geben. Er erzählt aber auch vom 25 Jahre währenden Kampf von Davids Großvater Albert, um die Mörder vor Gericht zu bringen.