Philippe Herreweghe wird mit dem Musikfest-Preis Bremen 2021 geehrt
Der flämische Dirigent Philippe Herreweghe erhält den Musikfest-Preis Bremen 2021. Mit dem undotierten Preis zeichnet das Festival seit 1998 jährlich bedeutende Solisten, Ensembles, Orchester und Dirigenten aus, die durch ihr herausragendes künstlerisches Wirken in der internationalen Musikwelt eigenständige Akzente gesetzt und das Profil des Musikfests entscheidend mitgeprägt haben.
Seit seinem Musikfest-Debüt in 1996 hat Philippe Herreweghe mit seinen Festivalauftritten in Bremen, Verden und Löningen eindrucksvoll unterstrichen, warum er seit Jahrzehnten einer der führenden Protagonisten der historischen Aufführungspraxis ist. Bei ihm geht es nie allein um historische Genauigkeit, sondern mit seiner adäquaten und gründlichen Lesart der Repertoires sowie dem Einsatz historischer Instrumente steht das klangliche Ergebnis an sich im Fokus. Gemäß seinem Leitsatz ‚Ich möchte die Musik durchsichtig machen‘ hat Philippe Herreweghe mit der daraus resultierenden Phrasierung, Artikulation und Dynamik beim Musikfest seine ganz eigenen Klangvorstellungen realisiert und damit immer wieder neue, faszinierende Perspektiven auf vermeintlich bekanntes Repertoire eröffnet, begründet die Jury die Entscheidung.
Philippe Herreweghe, am 2. Mai 1947 in Gent geboren, kombinierte in seiner Heimatstadt ein Universitätsstudium der Medizin und Psychiatrie mit einer musikalischen Ausbildung am Konservatorium. Zur selben Zeit begann er zu dirigieren und gründete noch als Student 1970 das Collegium Vocale Gent.
Sein Musikfest-Debüt gab Philippe Herreweghe 1996 mit dem Chor und Orchester des Collegium Vocale Gent für die Aufführung von Bach-Kantaten in der Kirche Unser Lieben Frauen. Seitdem kontinuierlich in elf weiteren Festival-Jahrgängen vertreten, hat er sich keineswegs nur im Bereich der Alten Musik profiliert, sondern Repertoire von der Grenze zwischen Renaissance und Barock bis zur Spätromantik präsentiert.
Im diesjährigen Musikfest Bremen wird Philippe Herreweghe mit drei Konzerten vertreten sein, die genauen Termine, Programme und Besetzungen werden Mitte Juni bekannt gegeben.