Achterland

Anne Teresa De Keersmaeker, Rosas & Ictus

Rosas, Achterland © Anne Van Aerschot

  • 20:00 Uhr

Als Anne Teresa De Keersmaeker Anfang der achtziger Jahre mit ihren Choreographien die Bühne betrat, veränderte sie die Tanzwelt maßgeblich. Sie wurde zur Galionsfigur des sogenannten flämischen Tanzes, der schnell Weltgeltung erlangte. Mit ihrer Kompanie Rosas, 1983 gegründet, formte sie sich das perfekte Instrument für ihre feinsinnigen und dynamischen Bewegungsexplorationen. Nun kommt Rosas zum ersten Mal nach Saarbrücken mit einem frühen Stück, "Achterland". In dieser Produktion von 1990 schrieb De Keersmaeker erstmals Choreografien, die auf männliche Tänzer zugeschnitten waren. Sie fügte im gleichen Schritt drei männliche Tänzer zu ihrer überwiegend weiblichen Kompanie hinzu.

Die dominierende Weiblichkeit und der Minimalismus früherer Stücke machen Platz für ein vieldeutiges Niemandsland, in dem Grenzen und Symbole spielerisch verschwimmen. Junge Mädchen tragen Frauenkleider, eine tanzende Frau trägt ein Männerhemd, ein Mann tanzt mit weiblichem Ausdruck - alles versunken in der Musik von Györgi Ligeti and Eugène Ysaÿe. Violinist und Pianist spielen in der Mitte der Bühne und werden so zu einem aktiven Teil in diesem Tanztheater. Eine Herangehensweise, die De Keersmaeker noch in späteren Stücken wiederholen sollte.


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