against representation
Architektur kann überwältigen und ist oft eine Repräsentation von Macht. Auch die moderne Architektur, deren Form auf ihre Funktion zurückgehen mag, vermittelt Botschaften, wie zum Beispiel ideologische Werte oder den politischen Willen einer Zeitepoche. Auch heute sind die alten Bilder der Repräsentation in der Architektur noch wirkmächtig. Die KünstlerInnen Frauke Dannert, Clemens Botho Goldbach, Christian Odzuck und Adrien Tirtiaux wurden eingeladen, ihre Recherchen zur Architektur der Moderne und ihrer Rolle in der Gesellschaft zu präsentieren und mit neuen Arbeiten auf den besonderen Ort des Kunsthauses in Kornelimünster zu reagieren.
Das Kunsthaus Nordrhein-Westfalen ist in der barocken Klosterresidenz der alten Abtei Kornelimünster untergebracht. Es zeigt Werke der modernen Kunst, die nach dem Ende des NS-Regimes erworben wurden, um die Moderne nach ihrer Verfemung fortzuführen. Der architektonische Rahmen in Kornelimünster ist historisch geprägt. Nur die Epoche der Moderne ist dabei weder in den Ausstellungsräumen im Kunsthaus, noch innerhalb der Klostermauern sichtbar. Gerade dieser Umstand fordert zu Interventionen heraus. Die Ausstellung "against representation" ist ein erstes Experiment, diese Anlage zu bespielen und sie für den Besucher weiter zu erschließen.
Der Brüsseler Künstler Adrien Tirtiaux lebt zurzeit in Antwerpen. Im Moment ist ein Teil seiner Arbeit auch in der Ausstellung A rock that keeps tigers away im Kunstverein München zu sehen.