Berg
- 20:00 Uhr
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Im Rahmen von: Ludwigsburger Schlossfestspiele
"Ich ging im Walde so für mich hin und nichts zu suchen, das war mein Sinn." Die ersten Zeilen von Goethes Gedicht "Gefunden" beschreiben sehr anschaulich die Gemütslage der vier Figuren, die sich zufällig irgendwo im Gebirgspanorama von Graubünden über den Weg laufen. Ganz auf sich gestellt scheint jeder von ihnen auf der Suche nach einem persönlichen Neubeginn zu sein – vielleicht eint das versonnen träumende Quartett aber auch die Suche nach vollkommener Leere. Der Weg ins Nichts führt in "Berg" über die Musik. Denn die ihr eingeschriebenen Emotionen können bekanntlich mit der Gefühlslage der Vortragenden ihre Gestalt ändern. Da kann man sich schon mal im Dickicht der Interpretationen verlieren.
Komponist Steven Prengels hat sich jedoch diese Eigenheit zum Thema seiner Arbeit gemacht. Für das Musiktheaterstück "Berg" übernimmt er zusammen mit dem jungen Regisseur Arno Synaeve erstmals selbst Autorenschaft und Regie und erzählt in leisen poetischen Bildern die eindringliche Geschichte von einer Wanderung durch Einsamkeit und Musik. Das flämische Duo arbeitet unter dem Namen "Raumteid" mit SchauspielerInnen Pascale Platel, Tom Goossens, Witse Lemmens und Gregory Van Seghbroeck zusammen. Die Musik ist von u.a. Richard Wagner, Franz Schubert, Rammstein und Steven Prengels selber.
Die flämische Musiktheaterkompanie Raumteid wurde 2017 von Steven Prengels und dem bildenden Künstler Arno Synaeve gegründet. Prengels ist Komponist und Theatermacher und arbeitete bereits mit dem Zagreb Symphony Orchestra sowie dem New Ensemble Amsterdam zusammen. Darüber hinaus lehrt er Komposition am Königlichen Konservatorium Antwerpen. Synaeve absolviert derzeit seinen Master in Theater an der Toneelacademie Maastricht. In ihrem künstlerischen Schaffen greifen die beiden auf die Kunst und Musik der Vergangenheit zurück und versuchen, sie für heute und morgen einzufangen. "Berg" ist ihre erste Produktion in diesem Zusammenhang.
"Berg" entstand in Koproduktion mit den Ludwigsburger Schlossfestspielen, NTGent und C-Takt, unterstützt von les ballets C de la B und der Toneelacademie Maastricht.