Blut und Tränen: Albrecht Bouts und das Antlitz der Passion

Albrecht Bouts, Triptychon mit Christus mit Dornenkrone und zwei Engeln mit Leidenswerkzeugen, um 1495 (Privatsammlung)

Wohl kaum ein anderer Maler hat das Leiden Christi so eindrücklich dargestellt, wie der Löwener Maler Albrecht Bouts (1451/55–1549). Zwar weniger bekannt als sein berühmter Vater Dirk Bouts, kommt ihm dennoch in der Malerei der Südlichen Niederlande des 15. und 16. Jahrhunderts eine besondere Stellung zu. Diesem Maler ist erstmals eine Ausstellung gewidmet, die in Kooperation mit dem Nationalmuseum für Geschichte und Kunst in Luxemburg und dem Brüsseler KIK-IRPA, dem Royal Institute for Cultural Heritage entstanden ist.

Ein beliebtes Sujet im Oeuvre von Albrecht Bouts ist Christus mit der Dornenkrone, der häufig der Mater dolorosa, der Schmerzensmutter, gegenüber gestellt wird. Diese nahsichtig konzipierten Andachtsbilder waren seinerzeit überaus beliebt und wurden in der florierenden Werkstatt von Albrecht Bouts zahlreich kopiert und auf dem freien Markt verkauft. Die große Nachfrage nach diesen Passionsbildnissen resultiert aus der damals in den Niederlanden aktuellen Strömung der Devotio moderna, welche die Compassio, das Mitleiden des Einzelnen mit Christus im privaten Kontext anregte.

Ergänzend zu den Bildern von Bouts und seiner Werkstatt werden Bildnisse Christi aus anderen Herstellungszentren wie Brügge und Brüssel präsentiert, um den Zeithorizont zu skizzieren. Darunter sind Gemälde von Hans Memling und Colijn de Coter, aber auch einige Skulpturen, welche die bei Bouts vorkommenden Sujets aufgreifen.

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