Boem! Paul van Ostaijen in Berlin
Die Ausstellung „Boem! Paul van Ostaijen in Berlin" stellt den in Berlin weitestgehend unbekannten flämischen Künstler vor, der zwischen 1918 und 1921 in dieser Großstadt Zuflucht fand und eine wichtige Rolle in der Berliner Avantgarde spielte. Beeinflusst vom Expressionismus und Dadaismus verfasste er hier das Werk „De Bezette Stad" über die Besetzung Antwerpens durch die deutsche Armee im Ersten Weltkrieg.
Anhand seiner Person, seiner politischen Haltung, seiner Freundschaften und Netzwerke zu Kunst- und Kulturschaffenden der frühen 1920er Jahre und seines literarischen und künstlerischen Schaffens in den Berliner Jahren, beleuchtet die Ausstellung bisher weniger beachtete Facetten der Zeit des Aufbruchs und der für Paul van Ostajien enttäuschenden deutschen Revolution von 1918/19. Zusätzlich zu diesem Thema zeigt die Ausstellung auch Parallelen zwischen der damaligen Krise und den Krisen, denen wir uns in der Gegenwart stellen müssen.
Der Dichter Paul van Ostaijen war ein Expressionist, dessen Werk sich den Einflüssen des Dadaismus und des frühen Surrealismus öffnete. Mit seinem Buch „De Bezette Stad", der den ganzen Formenreichtum der Avantgarden entfaltet, legte er einen wichtigen Grundstein für die moderne niederländische Literatur.