Bohner_Celis
- 19:30 Uhr
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Dieser Doppelabend präsentiert zwei Werke, die mit Italien zu tun haben. 1971 schuf Gerhard Bohner mit seinem Ballett „Die Folterungen der Beatrice Cenci" ein ausdrucksstarkes Werk, das ihn schlagartig berühmt machte. Den blutrünstigen Stoff um die römische Patrizierin Beatrice Cenci (1577–1599) – die von ihrem Vater misshandelt wurde, ihn deshalb töten ließ und daraufhin gefoltert wurde – benutzte er als Ausgangspunkt für ein drastisches Tanztheaterstück, das 1973 in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung" als das „nicht nur beste, sondern auch erfolgreichste deutsche Nachkriegsballett" bezeichnet wurde. Nach 25 Jahren wird Bohners Werk erstmals wieder auf der Bühne zu sehen sein.
Mit seinem neuen Stück „Pulcinella" setzt der Flame Stijn Celis hingegen einen heiteren Gegenpol. Zu der bezaubernden Komposition Igor Strawinskys, in der Melodien italienischer Barockmusik verarbeitet sind, entfaltet er ein rasantes Bewegungskaleidoskop, das die Heiterkeit der Musik zum Ausdruck bringt. Und natürlich kommen auch Masken aus Neapel zum Einsatz, der Heimat des Possenreißers Pulcinella.
Celis wurde 1964 in Turnhout geboren. Er verbrachte einen Teil seiner Kindheit im Kongo, bevor seine Familie 1972 nach Belgien zurückkehrte. Seine Tanzausbildung schloss er am Stedelijk Instituut voor Ballet in Antwerpen ab, 1983 wurde er Mitglied des Koninklijk Ballet van Vlaanderen. Nach seiner aktiven Tänzerlaufbahn und einem zusätzlichen Studium des Bühnenbilds in Antwerpen arbeitete Celis vor allem als freiberuflicher Choreograph, bevor er mit der Spielzeit 2014/2015 die Leitung der Ballettkompanie am Saarländischen Staatstheater übernahm.