Collegium Vocale Gent, Philippe Herreweghe

Monteverdi: Marienvesper

Collegium Vocale Gent © Michiel Hendryckx

  • 20:00 Uhr

Die Zeitgenossen von Claudio Monteverdi nannten ihn „L’Oracolo della musica“, das Orakel der Musik. Mit seinem überwiegend vokalen Werk schlug der „erste moderne Komponist“ eigenhändig eine Seite in der Musikgeschichte um. In seinen Partituren entwickelte sich die ausgewogene Renaissance-Polyfonie zu einer farbenreichen barocken Sprache, die alle Register zog, um den Reichtum menschlicher Emotionen in Musik umzusetzen. In seiner „Vespro della Beata Vergine“ streiten üppige Polyfonie, konzertante Mehrchörigkeit und expressive solistische Passagen um Aufmerksamkeit, ohne den Zusammenhang des Ganzen aufs Spiel zu setzen. Im Rahmen des "Musikfest Bremen" führt Philippe Herreweghe das Collegium Vocale Gent durch die Klangkathedrale von Monteverdis religiösem Meisterwerk.

Philippe Herreweghe gehört zu den wichtigen Protagonisten der historischen Aufführungspraxis. 1970, schon während seiner Studienzeit, gründete er das inzwischen international renommierte Collegium Vocale Gent. Kurze Zeit später kamen Nikolaus Harnoncourt und Gustav Leonhardt auf Herreweghe zu und fragten ihn, ob er Interesse hätte bei ihrer Gesamtaufnahme der Kantaten Johann Sebastian Bachs zu assistieren.

Bekannt wurde das Collegium Vocale später mit ihren eigenen, wegweisenden Aufnahmen der Bach-Kantaten. Ihr Repertoire ist jedoch umfassender als "nur" Bach: Es reicht von vorbarocker Musik bis Beethoven, Brahms und Bruckner. Dem Chor wurde 1989 ein auf Originalinstrumenten spielendes Ensemble zur Seite gestellt. Herreweghe leitet darüber hinaus das in Paris beheimatete Orchestre des Champs-Elysées und wurde nicht nur in Frankreich und Belgien für seine Verdienste ausgezeichnet sondern auch in Deutschland. Von der Stadt Leipzig erhielt der Dirigent die Bach-Medaille der Stadt, in Frankreich den Titel Chevalier de la Légion d’Honneur und für Flandern wurde er als Kultur-Botschafter ausgezeichnet.

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