Die Gruppenausstellung „Das gelbe Licht 6 Uhr nachmittags" in der Galerie Max Hetzler II entwirft mit 30 individuellen Blicken auf Landschaft und Natur das schemenhafte Mosaik einer zerrütteten Gegenwart: Sei es als wehmütiges Nachsinnen über die menschgemachten Verwüstungen, sei es als stoische Betrachtung des fragilen Alltagsgeflechts oder als gewagte Erfindung einer ungewissen Zukunft.

Und das alles weitestgehend ohne Menschen. Doch wie der Ausstellungstitel, eine Gedichtzeile des späten Rolf Dieter Brinkmanns, andeutet, sind wir, schauend und mitempfindend, selbst der fehlende menschliche Bezug. Denn die Frage, wie wir in die Welt passen wollen, stellt sich immer wieder von neuem.

Als Brücke zwischen dem Möglichen und dem Unmöglichen erzählt Rinus Van de Velde (* 1983) eine Geschichte von imaginären Geschichten, fiktiven Autobiografien und fantastischen Begegnungen. Van de Velde arbeitet mit verschiedenen Medien, von der Zeichnung und Malerei bis hin zu Installationen und Filmen, und ist bekannt für seine geistreichen Kommentare und die akribische Verwendung von Kohle auf großformatigen Leinwänden. Seit den späten 2010er Jahren ergänzt Van de Velde seine charakteristische monochrome Farbpalette mit verblassten und gedämpften Farbtönen, die mit der Zeit immer gesättigter werden. In den letzten Jahren hat sich der Künstler auf ein neues Werk in Farbe konzentriert, beginnend mit kleinformatigen Bleistiftzeichnungen, die sich zu größeren Kompositionen in leuchtendem Ölstift entwickelt haben.

Van de Velde erhielt seinen Master-Abschluss an der Sint Lucas Antwerpen im Jahr 2006 und am HISK (Hoger Instituut Voor Schone Kunsten) im Jahr 2010. Er hatte bereits Einzelausstellungen in zahlreichen renommierten Museen wie BOZAR (2022) in Brüssel, Kunstmuseum Luzern (2021) in Luzern, Frac des Pays de la Loire (2021) in Nantes, Centro de Arte Contemporaneo Malaga (2020). Seine Werke befinden sich in Sammlungen wie S.M.A.K., Belfius Art Collection, Royal Museum of Fine Arts in Belgien, Kunstmuseum Den Haag und Museum Voorlinden in den Niederlanden und CAC Málaga in Spanien.

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