Die französisch-flämischen Komponisten der Renaissance prägten die Kunst des mehrstimmigen Gesangs, ein Musikstil, der immer wieder beeindruckt und sich hervorragend dazu eignet, die akustischen Möglichkeiten der Kölner Philharmonie zu erkunden. Dies wird vom renommierten Huelgas Ensemble wunderbar umgesetzt.

Je nach Position der Sängerinnen und Sänger im Saal kann die Akustik der Kölner Philharmonie sehr unterschiedlich erlebt werden. Von intimen dreistimmigen Harmonien bis hin zu komplexen 12-stimmigen Kanons wird das Wunder der Mehrstimmigkeit in der Renaissancemusik der französisch-flämischen Schule lebendig erlebbar. Neue Klangräume tun sich auf und es scheint, als hätte der Saal nur darauf gewartet, seine akustischen Geheimnisse zu enthüllen.

Paul Van Nevel ist Künstlerischer Leiter des Huelgas Ensembles, das er 1971 als Erweiterung seiner Tätigkeit an der Schola Cantorum Basiliensis gründete. Er gilt als Pionier der europäischen Polyphonie vom Mittelalter bis zur Renaissance und steht für eine interdisziplinäre Annäherung an Originalquellen unter Berücksichtigung des Zeitgeistes. Seine Suche nach unbekannten Werken gilt besonders den vergessenen Schätzen der franko-flämischen Polyphonie, dabei überraschen seine Programme mit originellen Perspektiven.

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