Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke
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Für die Choreografin und Tänzerin Anne Teresa De Keersmaeker stellt Rilkes Cornet eine alte Liebe dar. Die Musikalität der Erzählung wird zum Ausgangspunkt ihrer abermaligen Beschäftigung mit der Wechselwirkung von Tanz und Text, Bewegung und Sprache:
“Seit Langem spüre ich den Ursprüngen der Bewegung in unserem Körper nach. Noch mehr als das Gehen stellt die Atmung eines der elementarsten, lebensspendenden Muster der Bewegung dar. Die Atmung vermag sich in Klang zu verwandeln, der Klang in Sprache, die Sprache in Gesang. Die Stimme ist unfähig zur Lüge: Sie bringt das Innerste des Menschen zum Vorschein. Mir geht es darum, den Zwischenraum zu erkunden, den Rilkes Text eröffnet, die subtilen Nuancen zwischen Atmen, Sprechen und Singen, dem Männlichen und dem Weiblichen, Lyrik und Prosa.”
Wie entsteht Bewegung aus Atem, aus Geräusch, Rede, Gesang? Im Licht der Worte lässt De Keersmaeker die Flötistin Chryssi Dimitriou Musik von Salvatore Sciarrino in ihr Instrument fauchen, spucken und prusten, und sie selbst sorgt mit dem Tänzer Michaël Pomero für den Tanz zwischen den Zeilen – äußerst sinnlich, aber doch präzise, streng und klar.