Die Wiederholung – Histoire(s) du théâtre (I)
Eines Nachts im April 2012 vor einem Schwulenclub im belgischen Lüttich steigt Ihsane Jarfi zu einer Gruppe junger Männer ins Auto. Er wird über Stunden halbtot geprügelt und zum Sterben nackt an einem Waldrand liegengelassen; erst zwei Wochen später entdeckt ein Spaziergänger seine Leiche. Das brutale Verbrechen versetzt die ganze Stadt in Aufruhr. Der vielfach preisgekrönte Schweizer Regisseur Milo Rau rekonstruiert den Fall und das soziale Umfeld von Tätern und Opfer in einem beindruckend vielschichtigen Theaterabend mit vier Schauspielern, einer Hundesitterin und einem Lagerarbeiter aus Lüttich. Die Stadt selbst samt dem Niedergang ihrer Metallindustrie nimmt er dabei ebenso in den Fokus, wie er – zum Auftakt der von ihm initiierten Serie „Geschichte(n) des Theaters“ – die Darstellbarkeit von Gewalt auf der Bühne hinterfragt und unser zwiespältiges Verhältnis dazu als Zuschauer.
Der Schweizer Regisseur und Autor Milo Rau (geboren 1977) ist ab der Saison 2018/19 künstlerischer Leiter des NTGent. Rau studierte Soziologie, Germanistik und Romanistik in Paris, Berlin und Zürich u.a. bei Pierre Bourdieu und Tzvetan Todorov. Seit 2002 veröffentlichte er über 50 Theaterstücke, Filme, Bücher und Aktionen. Seine Produktionen waren bei allen großen internationalen Festivals zu sehen, darunter das Berliner Theatertreffen, das Festival d'Avignon, die Biennale Venedig, die Wiener Festwochen und das Brüsseler Kunstenfestivaldesarts und tourten bereits durch über 30 Länder weltweit.
Konzept & Regie: Milo Rau
Mit: Tom Adjibi, Suzy Cocco, Sara De Bosschere, Sébastien Foucault, Fabian Leenders, Johan Leysen
In niederländischer und französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Ab 16 Jahren