Don Quichotte

Ben Van Cauwenbergh, Aalto Ballet Essen

Aalto Ballett Essen, "Don Quichotte" © Bettina Stöß

  • 18:00 Uhr
  • 19:30 Uhr
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Der „Ritter von der traurigen Gestalt“, Don Quichotte, ist die größte Erfindung des vor 400 Jahren verstorbenen spanischen Literaten Miguel de Cervantes und ein Meilenstein europäischer Kultur. Während der Lektüre eines Romans steigert sich der spanische Edelmann in die Liebe zu der schönen Dulcinea hinein und setzt daraufhin alles daran, seiner Traumfrau auch in der Realität zu begegnen. Mehr als einmal macht er sich dabei lächerlich, wird gleichzeitig aber auch zu einem Streiter für die Macht der Fantasie.

Der legendäre Marius Petipa, Urvater des klassischen Balletts, ließ sich 1869 von dem Roman zu einem der populärsten Ballette überhaupt inspirieren. Schon die Uraufführung im Moskauer Bolschoi Theater war ein gewaltiger Erfolg, der sicher auch auf die hinreißend romantische Musik des Komponisten Ludwig Minkus zurückzuführen ist. In Westeuropa hat sich das Werk allerdings erst Mitte des 20. Jahrhunderts durchgesetzt.

Der Flame Ben Van Cauwenberg, Intendant des Aalto Balletts in Essen, bringt die Geschichte auf seine ganz persönliche Art und Weise auf die Bühne. In prächtiger Ausstattung führt dieser Ballettabend zurück in ein lebensfrohes Spanien der Renaissance, in dem Fantasie und Realität oft erst auf den zweiten Blick voneinander zu trennen sind.

Im Herbst 2008 trat Van Cauwenbergh sein Amt als Ballettdirektor am Aalto-Theater an; mit der Spielzeit 2013/2014 wurde er zum Ballettintendanten ernannt. Der gebürtige Antwerpener erhielt als Sohn der Tänzerin Anna Brabants bereits frühzeitig Ballettunterricht und nach seiner Ausbildung am Staatlichen Institut für Ballett ein erstes Engagement beim Königlichen Ballett von Flandern. 1976 errang er beim internationalen Ballettwettbewerb von Varna die Silbermedaille sowie die Goldmedaille beim renommierten Prix de Lausanne. Von 1978 bis 1984 war er Erster Solist des London Festival Ballet (heute English National Ballet) und tanzte unter der Direktion von Beryl Grey und John Field zahlreiche Hauptrollen in Balletten wie „Dornröschen“, „Giselle“ und „Schwanensee“ sowie gemeinsam mit Rudolf Nurejew in der in enger Zusammenarbeit entstandenen Produktion von „Romeo und Julia“. 1984 kehrte er an das Königliche Ballett von Flandern zurück und wurde vom Magazin Dance and Dancers zum Tänzer des Jahres gewählt. 1987 wechselte er als Erster Solist zum Ballett von Bern, 1989 als Ballettdirektor und Chefchoreograf nach Luzern. Von 1992 bis 2007 arbeitete er als Ballettdirektor und Chefchoreograf am Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Seine von der klassischen Ästhetik geprägten und dabei zeitgenössische Tanzelemente integrierenden Arbeiten bilden weltweit Repertoire-Bestandteile der Ballett-Compagnien.

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