Algorythmatrix
Das wirbelnde Müllkonglomerat im Pazific – eines der fünf riesigen Ozeanmüllflecken – enthält 80.000 Tonnen Plastik und ist eine schwimmende Müllkippe, 50-mal so groß wie Belgien. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass sogar unser Trinkwasser in Plastikflaschen durch Mikroplastik verunreinigt ist.
Die Installation "Algorythmatrix der Möglichkeiten für post-anthropozönes plastiglomerates Leben" bietet eine Vorschau in eine undefinierte Zukunft, welche Möglichkeiten zur Weiterentwicklung des Lebens sich anbieten. Eine offene, begehbare Matrix, die aus Aluminiumstäben und transparenten Acrylatblättern konstruiert ist, stellt ein undefiniertes System dar aber eröffnet die Möglichkeit, Algorithmen zu berechnen. Beamer projizieren einen kontinuierlichen algorithmischen Fluss von genetischen Codes auf die Acrylatblätter. Der Klang eines ruhigen Herzschlags tröstet das Publikum. Unter einer transparenten Acrylat-Halbkugel hängen zahlreiche leere PET-Flaschen nach unten und schwebt wie ein übergroßer quallenähnlicher Organismus in der Mitte der Matrix. Die Tentakeln ähneln der Medusozoa, der ältesten Multiorgan-Tierart, die in dem Plastikmüll unserer Ozeane lebt. Ein elektrisch angetriebener Motor dreht die Tentakeln langsam in einer DNA-Helix-ähnlichen Bewegung. Das menschliche Leben - das Publikum und seine gespiegelte Reflexion - ist neben neuem Leben, das sich aus dem Polycarbonat-Thermoplastmüll des Menschen entwickelt, gegenwärtig.
In seinen Arbeiten untersucht Mark Swysen (1965 in Hasselt geboren) menschliches Verhalten. Der Künstler nimmt sich die Freiheit, jedes Material, jedes Objekt, jede Technologie oder jedes Phänomen als Werkzeug einzusetzen. Licht gehört – neben Bewegung und Klang – wegen seines beabsichtigten aber vor allem seinen subkutanen Einflusses auf das menschliche Gehirn zu seinen bevorzugten Medien.