Extase und Melancholie – Francis Alÿs mitten in unserer Comedie humaine
- 18:00 Uhr
Francis Alÿs (*1959), war in den letzten Jahrzehnten weltweit mit lakonischen Aktionen aktiv, die absurde Situationen in Konflikt- oder sozialen Turbulenzzonen in den Mittelpunkt stellen. Parallel dazu entstanden kleinformatige, melancholisch-mysteriöse Gemälde und Zeichnungen. Jüngst hat Alÿs begonnen, alle Spiele zu dokumentieren, die Kinder über Kulturen und Kontinente hinweg miteinander spielen, um die Aufnahmen anschließend in immersive Videofilme zu verwandeln. Einerseits die Lust am Spiel – das Aufgehen in der kollektiven Handlung –, andererseits das Versinken in Tagträumereien: Diese beiden gegensätzlichen Aspekte der Immersion beziehungsweise der Absorption stellt Francis Alÿs einander gegenüber.
Ein Vortrag, im Rahmen der Ausstellung „Francis Alÿs -Kids Take Over“ unterstützt von der Vertretung von Flandern.
Dirk Snauwaert (*1963) ist seit 2004 Direktor von WIELS, dem führenden Zentrum für zeitgenössische Kunst in Brüssel. Zuvor war er Co-Direktor des Institut d’Art Contemporain Villeurbanne/Rhône-Alpes in Frankreich, Direktor des Kunstvereins München (1996–2001) und Kurator für zeitgenössische Kunst am Centre for Fine Arts Bozar in Brüssel (1989–1995). Als erfahrener Kurator hat Snauwaert zahlreiche bedeutende Einzel- und Gruppenausstellungen organisiert, darunter Projekte mit Luc Tuymans, Francis Alÿs, Rosemarie Trockel, Wolfgang Tillmans und Marcel Broodthaers. Auch außerhalb von WIELS war Snauwaert für renommierte Institutionen tätig. Er kuratierte u. a. Idiolect in Brügge, Atopolis für Mons 2015 – Europäische Kulturhauptstadt sowie Thomas Hirschhorns Pixel-Collages im National Museum of Modern Art in Pristina.