"Five Easy Pieces" thematisiert das Leben und die Verbrechen des Belgiers Marc Dutroux und damit verschiedene Tabus und Schmerzpunkte des privaten wie politischen Lebens.

Auf der Bühne: Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 13 Jahren. Die jungen Akteure schlüpfen in verschiedene Rollen, etwa die eines Polizeioffiziers, eines der Opfer oder der Eltern eines der toten Mädchen. Durch diese Übungen und durch mit erwachsenen Schauspielern einstudierte Reenactments entspinnt sich einerseits ein historisches Panorama belgischer Geschichte von der Unabhängigkeit des Kongo bis zur Großdemonstration des "Weißen Marsch". Andererseits fragt die Inszenierung nach den Grenzen von dem, was Kinder wissen, fühlen und tun dürfen. Was bedeutet es, sie dabei zu beobachten? Und was erfahren wir dadurch über unsere eigenen Ängste, Hoffnungen und Tabus?

Die 2016 beim Kunstenfestivaldesarts Brüssel uraufgeführte Vorstellung des Genter Produktionshauses CAMPO wurde in Deutschland von den Sophiensaelen und den Münchner Kammerspielen koproduziert und reiste um die Welt. Der schweizerische Regisseur Milo Rau wurde vor kurzem als Nachfolger von Johan Simons zum künstlerischen Leiter des NtGent berufen und fängt dort im Frühling 2018 mit seinem Programm an.

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