Im Licht der Nacht. Vom Leben im Halbdunkel
Die Elektrifizierung im 19. Jahrhundert löste den strikten Wechsel von Hell und Dunkel zunehmend auf. Nachtarbeit, grell erleuchtete Tankstellen sowie das bunte Treiben in Clubs und Kneipen sind nur einige Aspekte dieser Entwicklung. Das zwielichtige Leben in einer entgrenzten Nacht steht im Zentrum dieser Ausstellung, die sich als Kooperationsprojekt gleich in zwei Häusern – neben Marta Herford auch im KAI 10 | Arthena Foundation – den Facetten eines faszinierenden Themas widmet.
Wie das Licht der Dämmerung die Fantasie beflügelt und im Schein künstlicher Beleuchtung eine Maskerade nächtlicher AkteurInnen zu Tage tritt, zeigen Bilder, Skulpturen und Installationen von mehr als vierzig KünstlerInnen aus dem 20. Jahrhundert, von Jan Sluijters, Félix Vallotton und Man Ray über Louise Bourgeois, Sigmar Polke und Martin Kippenberger bis zu Philippe Parreno, Alona Rodeh und dem Flamen Hans Op de Beeck.
Der 1969 in Turnhout geborene Künstler arbeitet mit fast allen künstlerischen Medien. Ob in Skulpturen und raumgreifenden Installationen, in großformatigen Aquarellen und Zeichnungen oder in Animationen und Videos: Souverän bedient er sich der Inszenierungsstrategien von Theater, Film und Architektur und schafft atmosphärisch dichte, traumartige Szenarien, die stets vertraut und doch fremd wirken.
Ausstellung und Katalog entstehen als Kooperation zwischen KAI 10 | Arthena Foundation, Düsseldorf, und dem Museum Marta Herford. Der historische Kern im Marta Herford basiert zudem auf einer Teilübernahme der Ausstellung „Peindre la nuit“ aus dem Centre Pompidou-Metz.