1979 (Deutschlandpremiere)
- 14:30 Uhr
-
Im Rahmen von: Donaueschinger Musiktage
Wie würde es sich anhören, wenn alle in einem Raum je erklungenen Klänge hörbar bleiben würden? Ausgehend von einer Erzählung Salomo Friedlaenders, in der ein Professor versucht, Goethes Stimme in dessen Arbeitszimmer einzufangen und zu reproduzieren, setzt die Komponistin Joanna Bailie ihre jahrelange künstlerische Beschäftigung mit Erinnerung fort. Sie ist fasziniert von der Vorstellung, dass Klänge nie verschwinden, sondern sich stetig anreichern, und kehrt in 1979 die lineare Zeit um – von der maximalen Klangballung zur Aufschlüsselung einzelner Songs und Klänge. Die Interpreten des Abends sind das in Brüssel ansässige Ensemble für zeitgenössische Musik Ictus.
Das Ictus Ensemble ist ein in Brüssel beheimatetes Ensemble für zeitgenössische Musik. Es besteht aus rund zwanzig, vom Kollektiv ausgewählten Musiker:innen und ließe sich als gemischtes "elektrisches Orchester" bezeichnen. Das Ensemble ist bekannt für seine ungewöhnlichen Konzertformate und überzeugt durch einen gewagten Mix und einen auffallend neuen Ton, der den klassischen akustischen Raum zu revolutionieren vermag. Ictus arbeit häufig mit Choreograf:innen zusammen, wie etwa Anne-Teresa De Keersmaeker oder Wim Vandekeybus.