Kafka: 1924
Anlässlich des 100. Todestages von Franz Kafka (1883-1924) im Juni 2024 verweist das Museum VILLA STUCK in einer groß angelegten Ausstellung mit zeitgenössischen Künst-ler:innen auf die grenzenlose Aktualität und außerordentliche Wirkmacht des Schriftstellers. Kafkas Werk hat nicht nur Generationen von Literat:innen weltweit geprägt, sondern ist in zahlreiche weitere Bereiche der Kunst eingegangen und Teil des kollektiven Gedächtnisses geworden.
In der Ausstellung zu sehen sind Positionen der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts, die sich explizit oder implizit auf Kafka beziehen. Die Scham und viele andere mit dem Werk Kafkas verbundene Themen haben den Schriftsteller tatsächlich überlebt und als „kafkaesk“ eine allgemeingültige und immerwährende Eigenständigkeit erlangt. Dort, wo Angst, Verzweiflung, unheimliche und klaustrophobische Verhältnisse, bürokratische Enge sowie Machtmissbrauch herrschen, wird oft eine gedankliche Brücke zu Kafka geschlagen. Daraus haben viele Künstler:innen, die im Zentrum der Ausstellung stehen, wichtige Impulse erhalten.
Berlinde De Bruyckere wurde durch zahlreiche Ausstellungen u.a. in Montreal, Melbourne, Istanbul, Bern, Graz und Gent bekannt. 2013 bespielte sie den belgischen Pavillon auf der Biennale in Venedig. Bei ihren Skulpturen arbeitet die Künstlerin mit Abgüssen aus Wachs und Kunstharz, Tierfellen, Metall, Holz und Stoffen. Ihre Werke eröffnen vielschichtige Bezüge zu kunsthistorischen Traditionen der Malerei und Plastik. Christliche und mythologische Themen, aber auch das Pferd als Opfer auf den Schlachtfeldern Flanderns oder abgestorbene Bäume geben Zeugnis vom Wachsen und Vergehen.
Ursprünglich in Malerei und Zeichnung ausgebildet, ist David Claerbout für seine Arbeiten bekannt, in denen er Fotografie, Video, digitale Technologie und Sound einsetzt. Seine Praxis dreht sich um die Konzepte von Zeitlichkeit und Dauer, um Bilder, die in einer Spannung zwischen Stille und Bewegung stehen, sowie um die Erfahrung von verlängerter Zeit und Erinnerung.