Deutschlandpremiere

Angefangen hat alles mit einer unerklärlichen Sehnsucht und tiefen Faszination für Russland, die den flämischen Musiker und Komponisten Thomas Devos und den Fotografen Jan Missotten auf die Idee brachten, gemeinsam mit ihren KünstlerkollegInnen Alina und Joeri in dieses große Land zu reisen, ihre russischen Seelenverwandten zu treffen und daraus ein Theaterkonzert zu entwickeln. Neben der Sehnsucht gab es aber auch die Spuren einer gewissen Sonja, die der Grund dafür war, dass Thomas Großvater länger als nötig in russischer Gefangenschaft blieb, und über die sie etwas erfahren wollen.

Karandash, was übersetzt Bleistift heißt, nimmt uns mit auf eine Reise in das große, schwüle Russland. Hundert Jahre nach dem Ausbruch der russischen Revolution versuchen die Performer*innen durch alte Fotografien, mittels Filmaufnahmen und in Gesprächen sowohl der unbekannten Sonja auf die Spur zu kommen als auch ein Bild der heutigen russischen Jugend auf der Suche nach ihrer eigenen Identität zu zeichnen. Entstanden ist ein Theaterabend, der sich musikalisch zwischen knallharter Gitarrenmusik und zarten Gesangsmomenten bewegt, voll mystischer und faszinierender Bilder, absurder russischer Texte, Wodka und einer lebensgroßen Matrjoschka.

Die Kopergietery ist ein flämisches Produktionshaus, oder besser: ein Kreativhaus für Kinder und Jugendliche mit Sitz in Gent, dass unterschiedlichste Künstlerpersönlichkeiten zusammenführt. Thomas Devos (der u.a. auch als Bühnenmusiker in der Inszenierung RAUW der Gruppe kabinet k schon 2016 in Freiburg zu Gast war) und der Musiker und Performer Joeri Cnapelinckx haben sich hier kennengelernt. Jan Missotten, Fotograf und Dozent für Fotografie und Neue Medien an der Akademie von Löwen, arbeitete bereits zuvor gemeinsam mit Devos an Dokumentarfilmen. Alina Romakhova wurde in Russland geboren und studierte Linguistik, bevor sie vor zwei Jahren nach Belgien kam, um Grafikdesign zu studieren. „Karandash“ ist ihre erste gemeinsame Arbeit.

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