A Long Time Short (vorübergehend geschlossen)
Die internationale Gruppenausstellung "A Long Time Short" thematisiert den komplexen Zeitbegriff unserer Gegenwart. Mit den Werken der beteiligten KünstlerInnen wird das Konzept einer linearen, eindimensionalen und geldwerten Zeiteinteilung kritisch hinterfragt und zugunsten subjektiver Modelle und mehrschichtiger Theorien verabschiedet. Denn in unserer globalen und digitalen Gleichzeitigkeit variiert das kollektive Zeitempfinden von rasend schnell bis hin zu unendlich langsam. Nicht selten laufen unterschiedliche Geschwindigkeiten parallel – und gleichzeitig werden wir von Vergangenheit und Zukunft eingeholt.
Gemeinsam ist den vorwiegend videobasierten Arbeiten von Trisha Baga, Hicham Berrada, dem Flamen David Claerbout, David Horvitz, Lukas Marxt, Bahar Noorizadeh, Su Yu Hsin und Agustina Woodgate eine offene, assoziative Erzählstruktur, die als Reaktion auf die unregelmäßige Taktung und mediale Verflechtung unserer Leben asynchron verläuft. Sie verabschieden das Konzept einer linearen, eindimensionalen und von ökonomischen Prozessen diktierten Zeiteinteilung, indem unterschiedlich schnell ablaufende Ereignisse kombiniert werden oder der physische Erfahrungsraum mit der virtuellen Realität überblendet wird.
David Claerbout verwendet in seinen fotografischen und filmischen Installationen visuelle Materialien, die von vorgefundenen historischen Fotografien über rekonstruierte Bilder bis hin zu nach seinen Regieanweisungen gedrehtem Filmmaterial reichen. Er überarbeitet das Material digital und lässt so die Grenzen zwischen Fotografie und Film verschmelzen. Claerbout dekonstruiert lineare Abläufe von Zeit und hinterfragt damit, wie wir mit Bildern Geschichten erzählen.