Marching in the Dark

Deutsche premiere
  • Organisiert von: Leipziger Dok-Filmwochen GmbH
    Im Rahmen von: Internationales Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm

Sanjivani, eine junge Frau aus einer ländlichen Gegend im Bundesstaat Maharashtra in Zentralindien, ist eine liebevolle, zärtliche Mutter. Nach dem Selbstmord ihres Ehemannes lebt sie bei ihrem Schwager, für den sie auf den Feldern arbeiten muss. Für ihre zwei Kinder ist sie nun allein verantwortlich, konfrontiert mit einem Schuldenberg, den ihr Ehemann hinterließ, und Strukturen einer patriarchalischen Gesellschaft, die Witwen wie sie entmündigt und unsichtbar werden lässt. Erst als sie sich einer Gruppe von Frauen anschließt, denen ein ähnliches Schicksal widerfuhr, gewinnt sie langsam an Selbstbewusstsein. Denn sie ist mit ihrer Verzweiflung und Trauer nicht allein – die Selbstmordrate unter Bauern, die sich angesichts ausfallender Ernten und der Dumpingpreise auf dem globalisierten Markt das Leben nahmen, erschüttert: 400.000 in den letzten zwanzig Jahren.

Kinshuk Surjan beobachtet Menschen und Umstände nicht nur mit Anteilnahme, sondern er steht auch für ein Kino, das Einfluss nimmt. Denn die Frauengruppe, die er hier begleitet, hat sich erst durch sein Filmprojekt zusammengefunden. In beeindruckenden Bildern und mit Feingefühl für die porträtierten Protagonist:innen gelingt nicht nur eine sorgfältige Darstellung hochkomplexer Zusammenhänge, sondern auch eine wahrhaftige dokumentarische Intervention: ein Eingriff in unzumutbare Verhältnisse – mit dem Ziel ihrer Besserung.

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