New Polyphonies

Myriam Van Imschoot und HYOID Voices

New Polyphonies © Beata Szpargowska

  • 20:00 Uhr
  • 22:00 Uhr

In „newpolyphonies“ vereinen sich vier Sänger:innen von HYOID mit 16 Berliner Performer:innen zu einer kuriosen Andacht über kleine Unterschiede mit großer Wirkung.

Vielfältig, meditativ, monströs, maschinell, messianisch, mimetisch, mesmerisierend, winzig, mächtig, methodisch, momentan, mystisch.

Inspiriert von Insekten, Klimamärschen und zum Stillstand gekommenem Flugverkehr ist das Leitmotiv dieser Konzertperformance nicht der laute kollektive Gesang, sondern die Erfahrung, dass jedes Individuum – wie ein Glied in einer Kette – einen Strudel von Klängen in Bewegung setzen kann.
„newpolyphonies“ beschäftigt sich mit der Frage nach der Demokratisierung der polyphonen Kunst und ihren gesellschaftlichen Auswirkungen. Die mit dem belgischen Vokalensemble HYOID entwickelte Komposition entstand inmitten der COVID-19-Pandemie, in einer Zeit, in der die Stimme verdächtig ist. Durch die Integration der Mundmaske als performatives Instrument tritt „newpolyphonies“ in Dialog mit dem dystopischen Zeitalter, indem das Stück mit stimmlicher Nähe und Distanz spielt und die Barriere zwischen Bühne und Publikum aufbricht. Zwischen Lethargie und Heilung oszillierend, ist „newpolyphonies“ eine abstrakte Allegorie einer Gesellschaft, die sich selbst verliert, um sich wieder zu finden.

„newpolyphonies“ (2021) ist Teil einer Trilogie von Myriam Van Imschoot, zu der „What nature says?“ (2015) und das in Arbeit befindliche Werk „Nocturnes pour une société“ (2023) gehören.

Myriam Van Imschoot lebt und arbeitet in Brüssel. Ihre Arbeiten umfassen Performances, Lautpoesie, Vokalstücke, Videos und Klanginstallationen. Die Faszination der Künstlerin für Kommunikationsformen, die es einem ermöglichen, sich über weite Distanzen zu verständigen, mündete in einem Werkzyklus rund ums Jodeln, Rufen, Winken und den Gesang der Vögel.

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