The Others

u.a. Kris Martin

Kris Martin © Jan Marchand

"The Others" zeigt fünfzehn Arbeiten von zwölf Künstlern, die auf je eigene Weise etablierte Formen der Darstellung des Körpers in der christlichen Ikonografie herausfordern. Die Schau legt den Fokus auf die Bedeutung von Materialität in Christentum und zeitgenössischer Kunst und versammelt dazu verschiedene figurale Darstellungen, um dem Potenzial einer Emanzipation von moralischen Erlassen durch Kunst nachzuspüren. Formen körperlichen Widerstands und alternative Erzählungen werfen Fragen zu Glauben, Geschlecht, Rasse, Moral und Sexualität auf.

Der Ausstellungstitel "The Others" lenkt den Blick zurück auf die teilnehmenden Künstler selbst als „die anderen“ – die meisten von ihnen stammen aus Ländern, in denen die protestantische oder katholische Kultur historisch vorherrschend war. So partizipiert beispielweise der Flame Kris Martin, ein Konzeptkünstler aus dem katholischen Belgien.

In einer säkularen Stadt wie Berlin mögen das Christentum wie auch andere Religionen im Alltag kaum eine Rolle spielen. Der Islam jedoch ist seit Jahren ständig in den Schlagzeilen. Insofern fasst der Titel eine Wirklichkeit ins Auge, in der wir alle potenziell „die anderen“ sind.

Kunst ist wie Religion in ihrer Kommunikation auf eine gemeinsame Sprache angewiesen – eine Sprache, in der bestimmte materielle Formen für allgemein akzeptierte Definitionen und Assoziationen stehen. Wie Religion kann Kunst ergreifende Erfahrungen vermitteln, in denen Sinn unmittelbar aus dem Material hervorgeht, im Gegensatz zu den digitalen Informationsströmen, die im Internet kursieren. Einige der in "The Others" vertretenen Künstler haben klassische christliche Darstellungen des heldenhaften, heiligen, oder leidenden Körpers neu bearbeitet, um Identitäten und Formen des Begehrens zu thematisieren, die in der Vergangenheit von der Kirche verdammt oder ausgeschlossen wurden.

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