Rain

Anne Teresa De Keersmaeker, Rosas & Ictus

Anne Teresa De Keersmaeker, Rain © LPLT

  • 19:30 Uhr
  • 19:30 Uhr

Ein Wiedersehen mit einem Meisterwerk der jüngeren Tanzgeschichte: Rain, 2001 entstanden und 2016 in einer Wiederaufnahme zu sehen, zählt zu den prägnantesten und dynamischsten Choreografien von Anne Teresa De Keersmaeker.

Zu Steve Reichs „Music for 18 Musicians“ verdichten sich die für Keersmaeker so kennzeichnenden Merkmale wie die Einbeziehung von mathematischen Strukturen sowie geometrische Raumfiguren und die Variation von Bewegungssequenzen zu einem pulsierenden Energiefeld. Während sich in der Musik melodische Elemente entfalten, eingebettet in sich ständig variierende rhythmische Strukturen, entwickeln die zehn Tänzer einen konstanten Fluss aus sich verlagernden, überlappenden oder spiegelnden Bewegungen, die wie aus einem gemeinsamen Atemzug zu entstehen scheinen.

Der Titel „Rain“ bezieht sich auf den gleichnamigen Text der neuseeländischen Autorin Kirsty Gunn, der, so Anne Teresa De Keersmaeker, durch die „Verwandlung von etwas sehr Technischem in etwas sehr Emotionales und Narratives“ besticht. Gleichzeitig scheint dieser Verwandlungsprozess auch die künstlerische Essenz von Keersmaekers choreografischer Arbeit widerzuspiegeln. Für die Performancetheoretikerin Bojana Cvejić ist das Signaturstück der belgischen Künstlerin eine „choreografische Maschine“, die durch ihren nie zum Stillstand kommenden Bilderregen und durch die sich ständig verändernden Energiezustände einen faszinierenden Sog ausübt.

„Das Ziel ist immer Emotion. Ich sehe die Unterscheidung zwischen Form und Inhalt nicht, zwischen Innen und Außen, Abstraktion und Emotion – diese Dinge sind immer verbunden.” Anne Teresa de Keersmaeker in einem Interview der „Wiener Zeitung“, 18.07.2001

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