Sonderkonzert zum Festjahr 2021 – 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland
- 18:15 Uhr Köln, Belgisches Haus
- 18:00 Uhr Bonn, Historischer Gemeindesaal
Seit mindestens dem 4. Jahrhundert leben Juden auf dem Territorium des heutigen Deutschland. Die jüdische Gemeinde in Köln ist die erste, die außerhalb des Orients und des Mittelmeerraums urkundlich belegt ist: Aus dem Jahr 321 stammt ein Erlass des römischen Kaisers Konstantin, in dem er seinen Statthalter in „Colonia“ anweist, Juden für Aufgaben in der städtischen Verwaltung zuzulassen.
Es ist der älteste schriftliche Beweis für jüdisches Leben nördlich der Alpen, und an dieses wichtige Datum will ein neuer Verein erinnern. Er heißt „321: 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ und hat zum Ziel, u.a. auf das 1700-jährige Bestehen der jüdischen Kultur in Deutschland hinzuweisen und dazu zentrale Feierlichkeiten im und rund um das Festjahr 2021 anzustoßen bzw. zu organisieren.
Im Rahmen des Jubiläumsjahres 2021 finden in Bonn und Köln zwei Sonderkonzerte mit dem flämischen Pianisten Lucas Blondeel statt:
Programm:
Felix Mendelssohn Bartholdy Klavierquartett c-Moll op. 1
Hans Krása Tanec für Streichtrio
Robert Schumann Klavierquartett Es-Dur op. 47
Besetzung:
José Maria Blumenschein: Violine
Matthias Buchholz: Viola
Jee-Hye Bae: Violoncello
Lucas Blondeel: Klavier
Lucas Blondeel, 1981 in Brüssel geboren, begann mit vier Jahren auf einem Hammerflügel des frühen 19. Jahrhunderts zu spielen, das im Antiquitätengeschäft seiner Eltern zum Verkauf aufgestellt war. Der Stipendiat der Deutschen Stiftung Musikleben und der Studienstiftung des Deutschen Volkes studierte bei Professor Klaus Hellwig an der Universität der Künste Berlin. Er ist Preisträger internationaler Wettbewerbe in Antwerpen, Genf, Zürich, Berlin und Cincinatti und konzertiert auf verschiedenen Bühnen in ganz Europa, den Vereinigten Staaten, China, Singapur und Japan. Seine Leidenschaft zum Deutschen Lied brachte ihm einen Sonderpreis als bester Klavierpartner beim Liedwettbewerb des Bayerischen Rundfunks ein. Dabei waren ihm Anregungen von Helmut Deutsch, Wolfram Rieger, Brigitte Fassbaender, Thomas Hampson und Irwin Gage sehr wichtig. Zur Verbesserung seiner Interpretation von klassischen Komponisten studierte er jahrelang intensiv Hammerflügel bei Spezialisten wie Jos Van Immerseel, Bart Van Oort und Malcolm Bilson. Für Lucas Blondeel verdient die historische Aufführungspraxis einen Platz im modernen Klavierspiel und er strebt es an, diese zwei Welten zusammenzubringen. Verschiedene Aufnahmen belegen seine künstlerische Vielseitigkeit. Seit 2012 leitet er eine Hauptfachklasse Klavier an der Akademie für Tonkunst Darmstadt und gibt regelmäßig Meisterkurse in Deutschland, Belgien, Ungarn und China. Im April 2018 folgte er dem Ruf als Professor für Klavier an die Universität der Künste Berlin.