Sulaiman Addonia im Gespräch zu „Die Sehenden"

auf der Leipziger Buchmesse 2025

© Michiel Devijver

Wie in einem literarischen Rausch erzählt Sulaiman Addonia die Geschichte von Hannah, einer minderjährigen eritreischen Geflüchteten, und ihrer ersten Zeit in London. Während sie in einem fremden Land mit ihrer eigenen Handlungsunfähigkeit ringt, werden sexuelle Begegnungen zu einem unmissverständlichen Ausdruck ihres Seins – ein trotziger Aufschrei gegen die endlose Bürokratie der Einwanderung. Eindimensionalen Erzählungen über Flucht, Trauma und einem Leben am Rande der Gesellschaft setzt Addonia eine unkonventionelle, vielschichtige Protagonistin entgegen, die ihren Platz in der Welt sucht.

„Die Sehenden" is eine Geschichte über Vergangenheit und Gegenwart, generationsübergreifende Lebenserfahrungen, koloniale Traumata und das reale Gesicht der europäischen Einwanderungspolitik sowie ihre Auswirkungen auf Zufluchtssuchende.

Bei der Leipziger Buchmesse waren Flandern und die Niederlande 2024 gemeinsam Gastland. Schon im Jahr 2023 organisierten die beiden Länder im Rahmen der Leipziger Buchmesse und Leipzig liest Lesungen und Gespräche mit niederländischsprachigen Schriftsteller:innen über ihre literarischen Werke. Der Autor Sulaiman Addonia spricht auf der Messe über sein Buch „Die Sehenden".

Am 27.3. im Gespräch. Moderation und Lesung: Sula Textor (Übersetzerin). Messe, Halle 5, H403
Am 27.3. Gespräch und Lesung zum Thema „Alles außer flach: Neugierig auf die flachen Länder?" zusammen mit Nina Polak. Moderation: Bettina Baltschev, Lesung: Ole Steffen. Alte Nikolaischule, Richard-Wagner-Aula.

Sulaiman Addonia (*1972) ist ein britisch-eritreisch-äthiopischer Autor, der als Kind aus Eritrea floh. Er verbrachte seine frühen Jahre in einem sudanesischen Flüchtlingslager und studierte als Teenager in Saudi-Arabien. Als unbegleiteter Minderjähriger und ohne Englischkenntnisse landete er in London. Sein erster Roman „Die Liebenden von Dschidda" (auf der Shortlist für den Commonwealth Writers' Prize) wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. Addonia lebt derzeit in Brüssel, wo er die Creative Writing Schule für Geflüchtete und Asylsuchende und das Asmara-Addis Literary Festival In Exile (AALFIE) gegründet hat, das 2022 zu einem der 40 besten Literaturfestivals der Welt gewählt wurde. Im Jahr 2021 wurde er mit dem Goldenen Afro-Kunstpreis Belgiens für Literatur ausgezeichnet.

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