The Dancing Public

Mette Ingvartsen

© Hans Meijer

Ekstatische Ausbrüche in unerbittlichen Tanz, in körperliche Zuckungen und scheinbar unkontrollierte Bewegungen, die sich von einem Körper auf hunderte verbreiteten, die über Tage und Monate zum Teil einer massenhaften Bewegung wurden: Vom Mittelalter bis zur Neuzeit, wurden für das Phänomen der Tanzwut verschiedene Erklärungsansätze bemüht – von der Besessenheit durch böse Geister zu neurologischen Störungen. Doch verbarg sich hinter dem gefährlichen Anschein einer öffentlichen Unruhe, ein Körper, der tanzte, um sich von den Belastungen durch Epidemien, Naturkatastrophen und Armut zu befreien. Ein Körper, tanzend im Dissens.

Ausgehend von diesen kollektiven Momenten der Tanzwut, erforscht Mette Ingvartsen die Momente bewegter Ekstase im sozialen Miteinander in einer postpandemischen Gemeinschaft. In einer intensiven Mischung aus unaufhaltsamen Bewegungen, unaufhörlicher Musik und rasanten Rhythmen aus Worten und Gesängen sprengt ihr Solo die soziale Isolation des Jahres 2020. Kann ein Tanz den sozialen Körper des Publikums entführen und umgestalten? Welches Bedürfnis nach Exzess und Bewegung spüren wir in unseren Körpern heute? Sind wir bereit, wieder high vom Leben zu sein?

Mette Ingvartsen lebt und arbeitet in Rennes und Brüssel. 2004 schloss sie ihr Studium bei P.A.R.T.S. ab. Seitdem entwickelt sie ihre eigenen Projekte, häufig mit Partnern in Flandern - im Fall von "The Dancing Public" mit dem Kaaitheater in Brüssel, dem Kunstencentrum Vooruit in Gent, dem SPRING Performing Arts Festival in Utrecht - sowie mit Unterstützung der Regierung Flanderns und des Kunstencentrums BUDA in Kortrijk.

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