Was ist perfekt?
- 20:00 Uhr
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Im Rahmen von: Georgisches Kammerorchester Ingolstadt
Franz Schubert: Sinfonie Nr. 3 D-Dur D 200
Wolfgang Amadeus Mozart: Klarinettenkonzert A-Dur KV 622
Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonie C-Dur KV 425 („Linzer Sinfonie“)
Beim ARD-Musikwettbewerb 2012 in München sorgte sie für hitzige Diskussionen. Zwar siegte Annelien van Wauwe, allerdings wurde ein erster Preis im Fach Klarinette nicht vergeben. Dafür aber heimste sie zugleich zwei Sonderpreise ein. Jetzt gastiert die Flamin beim GKO, um das Klarinettenkonzert KV 622 von Mozart zu gestalten. 1791 als letzter, krönender Abschluss der Solokonzerte entstanden, steht dieses Meisterwerk beispielhaft für den konzertanten Spätstil Mozarts.
Konsequenter Verzicht auf schärfende Kontraste und Betonung des Melodisch-Kantablen: Das sind die wesentlichen Merkmale dieses Stils. Dabei erwächst mitunter ein subtil melancholischer Tonfall, wie ihn Mozart mitunter bereits 1783 in der „Linzer Sinfonie“ KV 425 erprobte. In ihr hörten Mozart-Forscher wie Alfred Einstein Passagen „süßester Sehnsucht und unheimlicher Erregung“. Zudem lässt hier Mozart zum ersten Mal eine Sinfonie mit einer langsamen Einleitung beginnen. Mit einer langsamen Einleitung hebt auch die Sinfonie Nr. 3 D 200 von Franz Schubert aus dem Jahr 1815 an, wobei schon hier manche Elemente des Kopfsatzes anklingen. Überdies kommt der Klarinette eine besondere Funktion zu: Sie stellt im Kopfsatz das wiegende, dunkel timbrierte Hauptthema vor, um im Allegretto zugleich den serenadenhaften Mittelteil anzuführen. Im Final-Presto tanzt eine Tarantella, eine Italianità, mit der Schubert auch später immer wieder die deutsche Sinfonie ganz eigen auffrischt.