Jeroen Olyslaegers

Weil der Mensch erbärmlich ist

Jeroen Olyslaegers © Koen Broos

  • 19:30 Uhr

Wie verhalten sich Menschen in Zeiten, in denen humanitäre Werte auf dem Spiel stehen? Wilfried Wils diente als Hilfspolizist im besetzten Belgien der SS. Mit weit über neunzig Jahren blickt er auf sein Leben zurück.

Die Kriegsjahre – eine Zeit, in der sämtliche moralische Spielregeln außer Kraft gesetzt sind, eine Zeit, in der auch Wilfried Wils versucht, sich mit allen gut zu stellen, mit seinen antideutschen Landsleuten wie mit den Besatzern. Er wirkt mit bei der Deportation von Juden und bewegt sich doch in den Widerstandszirkeln, in die ihn sein bester Freund Lode einführt. Tatsächlich gelingt es ihm so zu überleben – als Opfer und Täter zugleich, mit schmutzigen Händen und einer ordentlichen Portion Pragmatismus.

In "Weil der Mensch erbärmlich ist" lässt Jeroen Olyslaegers mit ungeheurer literarischer Wucht eine Figur sprechen, die in ihrer Ambivalenz der Komplexität von Geschichte gerecht wird. Der Roman erzählt vom Zweiten Weltkrieg und ist doch hochaktuell – weil er moralische Fragen aufwirft, denen wir uns heute wieder stellen müssen.

Jeroen Olyslaegers wurde 1967 in Mortsel/Flandern geboren. Er ist Dramatiker und Prosaautor. "Weil der Mensch erbärmlich ist" ist sein fünfter Roman. Er wurde mit Preisen von Kritiker-, Buchhandels- und Publikumsseite ausgezeichnet und wird aktuell in zahlreiche Sprachen übersetzt.

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