Peter Paul Rubens und der Barock im Norden
Monumentale Gestalten von beeindruckender Präsenz, große Gesten, sensibel empfundene Gemütsregungen, dynamische Kompositionen in leuchtender Farbigkeit und sinnlicher Opulenz, das sind Qualitäten, die sich mit der Kunst des Peter Paul Rubens (1577–1640) verbinden, des führenden Meisters des flämischen Barock. Mit seinem facettenreichen Werk haben er und die Maler und Bildhauer seines Umkreises bzw. seiner Nachfolge vom Kunstzentrum Antwerpen aus die Malerei und Bildhauerkunst des 17. und 18. Jahrhunderts in großen Teilen Mittel- und Nordeuropas nachhaltig geprägt.
In dieser kunst- und kulturhistorischen Ausstellung richtet das Diözesanmuseum Paderborn vom 29. Mai bis zum 25. Oktober 2020 den Blick auf diese einflussreiche Künstlerpersönlichkeit und die Innovationen, die sich mit dem Einzug des flämisch geprägten Hochbarock in der Bildsprache und der Architekturgestaltung des 17. Jahrhunderts ereigneten. Ausgehend von der durchgreifenden Neuausstattung des Paderborner Doms mit Altargemälden und Skulpturen durch Antwerpener Künstler im hochbarocken Stil zeigt die Schau, wie sich die bahnbrechenden künstlerischen Impulse bis weit über die Grenzen der südlichen Niederlanden hinaus verbreiteten.
Hochkarätige Exponate aus internationalen Museen, Plastiken, Gemälde, Zeichnungen sowie Reproduktionsgrafiken, die zum Transfer der neuen Formerfindungen beitrugen, aber auch virtuelle Rekonstruktionen verlorener Werke lassen Inspiration und Schaffen der großen Meister jener Zeit lebendig werden. Modelle und Ölskizzen beleuchten den Entstehungsprozess ihrer Arbeiten und die Inspirationen, die diese faszinierende, vielfältige und schöpferische Epoche hervorbrachte. Ergänzt wird die Ausstellung durch ein umfangreiches Führungs- und Begleitprogramm für die ganze Familie.