Van Dyck
Anthonis van Dyck wurde in ganz Europa für seine Porträts gefeiert. Der Weg zum Ruhm war allerdings kein einfacher. Seine künstlerischen Anfänge standen im Zeichen des berühmten Peter Paul Rubens, dessen Vorbild prägend war für Van Dycks frühe Historienbilder. Erst in Italien, unter dem Einfluss der venezianischen Malerei, von Tizian und Tintoretto, fand er seinen eigenen Weg. Seine Porträtmalerei machte ihn zu einem der bekanntesten und gefragtesten Maler seiner Zeit, der seine Werkstatt mit effizienten Produktionsmethoden organisierte und somit auch als Unternehmer beeindruckte.
Die Ausstellung in der Münchner Pinakothek beruht auf den Ergebnissen eines mehrjährigen Forschungsprojekts zum Münchner Van Dyck-Bestand und zeigt die Entwicklung seiner spezifischen künstlerischen Handschrift. Anhand von Röntgenaufnahmen und Infrarotreflektogrammen, die in der Ausstellung gezeigt werden, lässt sich insbesondere an den frühen Historiengemälden nachvollziehen, wie Van Dyck Kompositionen entwickelte, wieder verwarf und überarbeitete, bis das Ergebnis seinen Vorstellungen entsprach.
Rund 100 Exponate, darunter zahlreiche Leihgaben von Museen und Privatsammlungen in Europa und den USA, werden in vier Sektionen gezeigt. Die erste Sektion ist den früh entstandenen Werken – überwiegend Historiengemälde – gewidmet. Die nach dem Italienaufenthalt entstandenen Werke stehen im Mittelpunkt der zweiten Sektion. Den in der Münchner Sammlung in eindrucksvollen Beispielen vertretenen Künstlerbildnissen ist die dritte Sektion der Ausstellung gewidmet. Und die vierte Sektion reflektiert die Arbeitsprozesse innerhalb der Werkstatt, von den eigenhändigen Vorlagen Van Dycks bis zur abschließenden Ausführung im Kupferstich oder in der Radierung.