Albrecht Dürer hielt sich lange Zeit in den burgundischen Niederlanden auf. Seine Heimatstadt war Antwerpen, von der aus auch sein wichtigster flämischer Nachfolger, Peter Paul Rubens, die Malerei und Bildhauerkunst des 17. und 18. Jahrhunderts erheblich prägte. Dürer reiste außerdem zu anderen interessanten Orten, wie Aachen, wo er der Krönung von "Karl V. von Gent" beiwohnte. Auch in Mechelen, Brüssel, Löwen, Brügge und Gent hinterließ Dürer seine Spuren.

Das künstlerische Umfeld war grandios. Die Antwerpener Malergilde um Joos van Cleve zeigt gleich zu Beginn der Ausstellung, was der Besuch aus dem über 800 Kilometer entfernten Nürnberg für seine Künstlerkollegen war: ein Fest. Namhafte Künstler begegnen einem bei der Reise mit Dürer gleich reihenweise: Quentin Massys, Bernard van Orley, Conrad Meit, Jan Provoost, Dirk Vellert und Lucas van Leyden, um nur einige zu nennen. Dürer ist Werkstatt- und Hochzeitsgast von Joachim Patinir, den er Landschaftsmaler nennt, womit er gleich noch einen neuen Gattungsbegriff prägte.

Dürer war hier - Eine Reise wird Legende, vom Suermondt-Ludwig-Museum in Zusammenarbeit mit der National Gallery in London organisiert, bietet einen präzisen und frischen Blick auf die sogenannte Reise in die Niederlande (1520/21).

140 Meisterwerke geben Zeugnis von Albrecht Dürers außergewöhnlicher Kunstfertigkeit, die sich selbst auf Reisen und ohne eigene Werkstatt zeigte. Zeichnungen, Gemälde und Skulpturen von Künstlern, die Dürer traf, die von ihm inspiriert wurden und ihn inspirierten, komplettieren die Schau zu einem nie zuvor in dieser Form zusammengetragenen kunst-, kultur- und gesellschaftshistorischen Gesamtbild der Reise.

Das Suermondt-Ludwig-Museum und die National Gallery haben für diese Ausstellung mehrere Kunstwerke aus Europa und den Vereinigten Staaten geliehen. Mit mehr als 120 erhaltenen Zeichnungen und Gemälden von der Reise in die burgundischen Niederlanden und Nordrhein-Westfalen zeichnet die Ausstellung Dürers Reisegeschichte vortrefflich nach.

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